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"Vater der Abstraktion“ und seine Kinder

Kunst zu sammeln ist derzeit kein Hobby mit Trendcharakter.
Der Stuttgarter Unternehmer Eduard P. Sigmund, der in Speyer
aufgewachsen ist, verfolgt es dennoch seit Jahrzehnten
konsequent. Ein Teil seiner Sammlung wird jetzt in der
Städtischen Galerie gezeigt.

Unter dem Titel „Stuttgarter Kunst von Hoelzel bis Baumeister“
wählte der Leiter der Städtischen Galerie, Clemens Jöckle,
zusammen mit Sigmund über 40 Arbeiten aus. Auftakt bildet
eine intensiv farbige Ölkreidezeichnung von Adolf Hoelzel
aus dem Jahr 1933...

...Eduard P. Sigmund sieht es als seine Aufgabe an, die
Kunstwerke, die er als allgemeines Kulturgut erachtet,
auch öffentlich zugänglich zu machen. Ein weiterer Aspekt
ist ihm die Unterstützung lebender Künstler, beispielsweise
die in Stuttgart arbeitende rumänische Malerin Mariana
Cinteau, von der ein knieender Akt zu sehen ist.

Beate Steigner-Kukatzki, Speyer, "Die Rheinpfalz"  Dezember'09



Rot und Schwarz
Kunst auf Papier bei Braun

Papierarbeiten entstehen im êuvre eines Malers nicht nur als
Vorstudien für Leinwandbilder, oft sind es eigenständige Werke,
wie sie jetzt die Galerie Klaus Braun in einer Gemeinschaftsaus-
stellung mit sieben Künstlern und Künstlerinnen unter dem Titel
"Feinpapiere" versammelt.
Rüdiger Tamschick nimmt mit kleinformatigen Aquarellen im
Passepartout ein altes Thema wieder auf: das opake Fenster im
andersfarbigen Rahmen, entstanden durch Farbschichtung.
Barbara Uetrecht erzeugt mit Aquarellfarbe betörend schöne
Farbspektren: von Gelb über Orange und Rot zum Violett und
wieder zurück zum Gelb. Beim Aneinanderlegen der dünnen Farb-
bänder von außen nach innen spielen unkontrollierbare Farbver-
läufe eine Rolle, Trocknungslinien geben dem Spektrum eine
grafische Struktur.
In ganz andere Richtung weisen die Papierarbeiten der Stuttgarter
Künstlerin Mariana Cinteanu. Dick aufgespachtelte, leuchtende
Acrylfarbe lässt die Farbränder aus der Fläche heraustreten.
Monochromes Rot über Schwarz und umgekehrt bei den Bildern
eines Diptychons bewirken, dass die jeweils untere Farbschicht in
die obere hineinspielt.
Farbe als plastisch geformte Materie, diesen Schritt zum Relief tut
Alan Ebnother.

Gabriele Hoffmann, Stuttgart, "Stuttgarter Zeitung"  2. März '07



Feinpapiere

Der Titel klingt zurückhaltend und ist doch Programm. Papierarbei-
ten von Mariana Cinteanu, Barbara Uetrecht und anderen sind in
der aktuellen Ausstellung der Galerie Braun zu sehen, aber anstatt
illustrierende Arbeiten zeigen die Künstler innerhalb des abstrakten
Segments eine stille, aber ungeheuer vielschichtige Bildwelt.
Rhythmus und Monochromie bestimmen die Aquarelle von Rüdiger
Tamschick, nicht weniger rhythmisch sind die in geordneteren
Bahnen verlaufenden Arbeiten Uetrechts. Oliver Christmann und
Alan Ebnother – Letzterer wie auch Mariana Cinteanu ein gern
gezeigter Gast in der Galerie Braun – entwickeln Farbräume, denen
man den Reiz der Farbe ansieht. Zurückhaltender sind da die ins
Tabellarische hereinreichende Zeichnungen von Arend Zwicker und
die Collagen Arthur Aeschbachers. Die Krönung dieser feinen
Kunst auf Papier bereiten die Arbeiten von Gerhard Scharnhorst:
Ungemein sensibel tasten sich die Farben in der stilsicheren Regie
des Künstlers über den Malgrund – man wundert sich, dass es sich
um Acryl und nicht um Aquarelltechnik handelt. Den einstigen
Willikens-Schüler muss man als eine der interessantesten Ent-
deckungen dieses Frühjahrs ansehen.

Günter Baumann, "www.portalkunstgeschichte.de" März 2007



Rot – Schwarz. Pulsationen im Raum

Eine schlüssige Serie von Acrylgemälden, die sich auf die Farben
Rot und Schwarz (über sichtbarem Weiß) beschränken, hat die aus
Rumänien stammende Mariana Cinteanu (geb. 1952) im laufenden
Jahr 2006 geschaffen: Ihre Pulsationen, wie sie die Arbeiten nennt,
stellen monochrom bemalte geometrische Formate einer heftigen
Pinsel- und Spachtelmalerei gegenüber, die nicht nur dadurch auf
eine geistig-räumliche Balance hindrängt, sondern auch in später
sorgfältig gesetzten Farbmarken und ausgekratzten Rücknahmen
der gestischen Ausgangssituation einen bewussten Umgang mit
dem Medium der Malerei einfordert und sich letztlich gegen eine
Peinture automatique entscheidet, wohl wissend, dass nur der erste
Strich frei ist, und mit dem zweiten sich das Denken einschaltet.
Doch geht es Cinteanu nicht allein um die Darstellung von Bewe-
gung im Raum, sondern im Sinne des französischen Begriffs
"pulsation" auch um lebensnotwendige Rhythmen, die sich etwa
im Pulsschlag erkennen lassen – das Rot als Farbe des Blutes und
der Liebe lässt grüßen. Die Galerie Braun, begleitet das Schaffen
der Künstlerin bereits seit etlichen Jahren, die aktuelle Schau stellt
nun ihre bislang stärksten Bilder vor.

Günter Baumann, "www.portalkunstgeschichte.de" Dezember 2006



Es spritzt: Explosionsfelder aus Farbe versprengen ihre Tropfen
und Tröpfchen über die Leinwand. Unter dem Titel "Pulsationen"
protokolliert die gebürtige Rumänin Mariana Cinteanu malerische
Bewegungsabläufe in Schwarz und Rot, wobei ihre Arbeiten in der
Galerie Braun den gestischen Überfluss durch ruhige Monochrom-
quadrate konterkarieren. Obschon das Nebeneinander von Informel
und Geometrie mittlerweile auch nichts Neues mehr ist, lässt die
ausgeglichene Formästhetik des Konstruktiven das dynamische
Treiben von Pinsel beziehungsweise Spachtel nur umso entfesselter
erscheinen.

Georg Leisten, Stuttgart, "Stuttgarter Zeitung"  24. November 2006